Pflegeanleitung für versiegelte Holzfußböden gemäß DIN18356
Der Wuchs und die Struktur des Holzes verleihen Holzfußböden die natürliche Note. Durch die Versiegelung sind sie gegen das Eindringen von Schmutz und Flüssigkeiten geschützt. Reinigung und Pflege lassen sich daher einfach und mühelos sowohl mit lösemittelfreien als auch mit lösemittelhaltigen Parkettpflegemitteln durchführen.
Neuversiegelte Holzfußböden dürfen nicht vor dem nächsten Tag begangen werden. Je mehr der versiegelte Boden in den ersten Tagen geschont wird, desto größer ist die Lebensdauer der Versiegelung; volle Beanspruchung erst nach 8-14 Tagen und erfolgter Erstpflege. In der ersten Woche nur trocken reinigen und keine Teppiche legen. Möbel und andere schwere Einrichtungsgegenstände vorsichtig einbringen.
Eine manuelle oder maschinelle Grundreinigung ist nur dann nötig, wenn der Boden starke, festhaftende Verschmutzungen aufweist, die sich bei der Unterhaltsreinigung nicht mehr entfernen lassen.
Die Versiegelung unterliegt je nach Beanspruchung einem natürlichen Verschleiß. Deshalb ist eine regelmäßige Pflege gemäß DIN18356 dringend erforderlich. Wenn die Oberfläche durch die Nutzung schadhaft geworden ist, muss geschliffen und versiegelt werden. Die Versiegelung ist eine handwerkliche Arbeit. Dies bedingt, dass kleine Störungen in der Oberfläche auftreten können, z.B. Staubpartikel. Auf die Haltbarkeit des Bodens hat dies keinen Einfluss.
Wärmedurchlasswiderstand
Der Wärmedurchlasswiderstand sagt aus, wieviel der Wärmeabstrahlung einer Fußbodenheizung durch einen verlegten Parkettboden abgehalten wird.
Der empfohlene max. Wärmedurchlasswiderstand auf einer Warmwasserfußbodenheizung sollte nicht über 0,17 m2 K/W liegen.
Während der Heizperiode kann es zu Fugenbildung im Parkettmusster kommen. Dies ist besonders bei nicht ausreichender Luftfeuchtigkeit (mind. 45%) der Fall.
Bei normalem Raumklima und in den wärmeren Monaten schließen sich die Fugen normalerweise wieder selbstständig.
Die maximale Oberflächentemperatur des Estriches darf lediglich 28°C betragen, um einer Fugenbildung entgegenwirken zu können.
Bitte vergessen Sie nicht, Holz ist ein lebendiges Produkt, welches sich aufgrund seines „hygroskopischen“ Verhaltens auf Oberflächentemperatur des Estrichs, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit durch leichte Formveränderung reagiert.
Brinelwert
Der Brinelwert gibt Auskunft über die gebräuchlichste Holzprüfung in Bezug auf die Härte des Holzes.
Bei den Werten handelt es sich um Durchschnittswerte, da je nach Wuchsgebiet und wo im Holz gemessen wird, die Härte unterschiedlich ausfallen kann.
Grundsätzlich gilt, je länger ein Baum wächst und je widriger die Umweltbedingungen sind, desto härter wird sein Holz. Dadurch sind beispielsweise Tropenhölzer wesentlich belastbarer als einheimische Hölzer. Hieraus ergeben sich folgende Beispiel-Werte.
Holzart | Härtegrad in kp/mm² bei 10% Holzfeuchte |
Ahorn europäisch | 29 |
Ahorn kanadisch | 42 |
Buche | 33 |
Eiche | 34 |
Esche | 32 |
Jatoba | 7 |
Kiefer | 19 |
Merbau | 44 |
Warum enstehen Fugen im Parkett?
Jedes Jahr wiederholt sich während der Heizperiode, dass sich im Parkett Spalten, Fugen oder Risse bilden. Dabei handelt es sich um ein natürliches Verhalten Ihres Holzfußbodens. Auch hier ist der Fachbegriff „hygroskopisches Verhalten“.
Der Werkstoff Holz zeigt ein ausgeprägtes hygroskopisches Verhalten mit einer Vielzahl davon abgeleiteter Erscheinungen wie Veränderung des Feuchtegehalts bzw. Einstellen eines Feuchtegleichgewichts in Wechselwirkung zur umgebenden Atmosphäre, Quell- und Schwinderscheinungen usw. Holz ist ein zellular aufgebauter poröser Werkstoff, dessen Zellwände wiederum in mehreren Schichten strukturiert sind, wobei im Holz des lebenden Baums jeder Schicht eine ganz besondere Aufgabe zukommt. Aus dieser perfekten Zell- und Laminatstruktur erklärt sich das nahezu unglaubliche Leistungsverhältnis des Holzes hinsichtlich der Festigkeit und Steifigkeit im Verhältnis zu seiner Dichte. Die poröse Leichtbaustruktur des Holzes hat den Vorteil, bei geringstmöglichem Materialeinsatz bestmögliche mechanische Eigenschaften zu erzielen. Sie ermöglicht aber auch die intensive Wechselbeziehung von Holz und Feuchtigkeit.
Vereinfacht gesagt heißt das: Je geringer die Luftfeuchtigkeit und je höher gleichzeitig die Temperatur während der Heizperiode ist, umso mehr gibt Ihr Parkett seine Feuchtigkeit an die Luft ab, um einen Ausgleich zu schaffen. Dadurch „zieht“ es sich zusammen.
Umgekehrt steigt die Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten an. Dadurch nimmt Ihr Parkettfußboden wieder Luftfeuchtigkeit auf um ebenfalls einen Ausgleich schaffen zu können. Dabei „quillt“ das Holz an und schließt weitestgehend vorhandene Fugen.
Einer Fugenbildung in der Heizperiode können Sie durch ein ausgewogenes Raumklima entgegenwirken. Dieses kann beispielsweise durch Luftbefeuchter erreicht werden. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist, der gute alte Verdunster an der Heizung. Vermeidbar ist eine wenigstens geringe Fugenbildung bedauuerlicher Weise nicht. Holz ist auch auf dem Boden verlegt, nach wie vor ein lebendiger Werkstoff.